Produktion von Fleischersatz steigt 2023 um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

121.600 Tonnen Fleischalternativen im Wert von 583,2 Millionen Euro produziert

Veganes Steak, vorgestellt auf dem Messestand von Handtmann auf der Anuga Foodtec 2024

Ob Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella - die Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten steigt weiter. Im vergangenen Jahr stellten die Unternehmen in Deutschland rund 17 Prozent mehr Fleischersatzprodukte her als im Vorjahr, im Fünfjahresvergleich zu 2019 hat sich die Produktion mit einem Plus von rund 114 Prozent sogar mehr als verdoppelt, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. 

Rund 121.600 Tonnen Fleischersatz wurden im Jahr 2023 hergestellt. Ein Jahr zuvor waren es noch 104.300 Tonnen. Der Warenwert dieser Produkte stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent von 537,4 Millionen Euro auf 583,2 Millionen Euro. Auch die Zahl der Betriebe, die diese Produkte in Deutschland herstellen, steigt kontinuierlich: zuletzt von 51 im Jahr 2022 auf 67 im Jahr 2023.

Wert des produzierten Fleisches fast 80-mal höher als der von Fleischersatz

Trotz dieses Anstiegs ist der Wert der Fleischersatzprodukte im Vergleich zu den Fleischprodukten relativ gering. Im Jahr 2023 betrug der Wert des in Deutschland produzierten Fleisches und der Fleischerzeugnisse 44,8 Milliarden Euro und war damit fast 80-mal so hoch wie der Wert der Fleischersatzprodukte. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert der Fleischproduktion um 5,6 Prozent. Der Wert des hierzulande produzierten Fleisches und der Fleischerzeugnisse war 2019 mit 40 Milliarden Euro noch fast 150-mal so hoch wie der Wert der Fleischersatzprodukte mit rund 300 Millionen Euro.

Fleischkonsum in Deutschland weiter rückläufig

Die steigende Nachfrage nach Fleischalternativen geht mit einem Rückgang des Fleischkonsums einher, der sich auch im Jahr 2023 fortgesetzt hat. 51,6 Kilogramm Fleisch pro Kopf wurden nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im vergangenen Jahr durchschnittlich verzehrt. Gegenüber 2019 mit 58,5 Kilogramm pro Kopf ist das ein Rückgang um knapp zwölf Prozent.

Methodische Hinweise

Der Wert der zum Verkauf bestimmten Erzeugung wird anhand des im Berichtszeitraum erzielten oder zum Zeitpunkt des Verkaufs erzielbaren Verkaufspreises ab Werk (Verkaufswert) berechnet. Der Verkaufswert umfasst auch die Kosten der Verpackung, selbst wenn diese gesondert in Rechnung gestellt wird. Nicht enthalten sind dagegen in Rechnung gestellte Umsatz- und Verbrauchssteuern sowie gesondert in Rechnung gestellte Frachten und Rabatte. In der Produktionsstatistik gliedert sich die Güterabteilung „Fleisch und Fleischwaren“ in die Güterklassen 1011 Fleisch (ohne Geflügel), 1012 Geflügelfleisch und 1013 Verarbeitetes Fleisch. Fleischersatzprodukte werden in der Kategorie „Vegetarische und vegane Lebensmittelzubereitungen, zum Beispiel vegetarische Brotaufstriche, Tofu-Produkte, vegetarische oder vegane Lebensmittel, die äußerlich einer Wurst ähneln“ unter der GP-Nr. 1089 19 508 erfasst. Darunter fallen neben vegetarischen Brotaufstrichen, Sojabratlingen oder Tofu beispielsweise auch vegetarische Wurstwaren.